„Diejenige, die eine fremde Sprache spricht“ – das bedeutet mein Vorname „Barbara„. Und mein zweiter Vorname „Elisabeth“ „Gott ist Fülle“. Dieser göttlichen Fülle widme ich mein künstlerisches Werk. Es wird durch mich in die Welt geboren, nicht um meine Person in den Mittelpunkt zu stellen, sondern um als Vermittlerin zwischen der geistigen und der irdischen Ebene zu dienen.
Mit meiner Kunst diene ich der Schöpfung.
Ich feiere sie – begrüße jeden Morgen meine Pflanzen auf dem Balkon und begebe mich dann in die Stille, in einen inneren Raum, der mich in ein erweitertes Bewusstsein führt. Mit meinem inneren Auge sehe ich Bilder: Farben, Formen, Energie – Kreise mit Strahlen, die aussehen wie Sonnen, glitzernde Wasserreflexe, ein netzartiges leuchtendes Zellgeflecht, Lichtschalen, platonische Körper, Ursymbole. Wie eine Bergfrau schürfe ich Untertage das Schwarze Gold aus der Dunkelheit, um es nach oben ins Licht, in die Sichtbarkeit zu fördern. Aus dieser Innenschau entstehen meine Werke.
Meine Inspiration entspringt sowohl der geistigen Ebene als auch anhand ganz konkreter Sujets: Vögel, Blüten, Pilze und das Myzel, Ammoniten, Quallen, die Elemente, der Kosmos, die Sterne, Archetypen aus Mystik, Magie und Märchen und immer wieder das Sujet „Der Tod und das Mädchen“.
Mit 16 Jahren spürte ich den Ruf zur Künstlerin. Mit 21, ab 1985, entstanden die ersten eigenständigen Zeichnungen. Die Naturverbundenheit meiner Eltern und die täglichen Spaziergänge prägten mich. In Weißenbrunn, einem fränkischen Dorf wohnend, zog ich zu Fuß oder mit dem Fahrrad durch Dörfer, Wiesen und Wälder und skizzierte Landschaften, Bäume, Tiere, Menschen und Alltagsszenen. Zeichnete ich eine Kuh, war ich die Kuh – zeichnete ich einen Baum, war ich der Baum.
Die Natur wurde für mich zur Heimat, einem Ort der Geborgenheit, des Trostes und Raum für Abenteuer- und Forschergeist. Das Erlebnis von Ruhe und Meditation beim Gehen und eine Gewissheit, Teil der Natur, der Quelle zu sein und dadurch zugehörig zu einem großen Ganzen. Die Verbindung zwischen allem Lebendigen – dieser unsichtbare, energetische Aspekt war und ist mein künstlerisches Thema.
Von 1990 bis 1993 studierte ich Zeitgenössische Kunst an der Villa Arson, École Pilote Internationale d’Art et de Recherche in Nizza. Mein Studium schloss ich mit dem „Diplôme National Supérieur d’Expression Plastique, Option Art“ ab und erhielt eine „Félicitation du Jury“.
1998 wurde meine Licht- und Toninstallation „Expansion mit Erweiterungsgerät“ mit dem Kunstförderpreis der Stadt Düsseldorf ausgezeichnet. Seit 1993 wurden meine Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert.
Seit 2020 ziehe ich mich bewusst zurück, um in die Stille zu lauschen, die meine Bilder für ihre Entstehung brauchen. Dass dieser Weg richtig ist, weiß ich, wenn meine Werke starke Emotionen bei den Betrachtern hervorrufen und so eine Verbindung zu tieferen Ebenen im menschlichen Sein erzeugen.
… Tatsache ist, dass sich hier eine Künstlerin ihren ganz eigenen Formenkosmos geschaffen hat. Meisner zaubert immer neue Ideen hervor, zupft an roten Fäden, um die „spirituelle Dimension“ ans Tageslicht zu fördern. Energische, alles umschlingende Linien sorgen auf den Collagen der Düsseldorferin für den inneren Zusammenhalt von äußerst kontroversen Elementen. Sie wolle „unsichtbare Verbindungen erfahrbar machen“, erzählt Barbara Meisner. Erinnerung an Beuys wird da lebendig, der mit seiner Honigpumpe Energie fließen ließ …“
(Klaus Sebastian, Rheinische Post, 1998)
„Es sind die Grenzbereiche, in denen sich Wissenschaft, Forschung, Kunst, Philosophie und Spiritualität treffen … dort ist ein riesiges Reservoir an visionären Vorstellungen, neuen, oft auch provozierenden Denkansätzen, nie gesehenen Bildern und noch nie gedachten Zusammenhängen. Ich finde es sehr inspirierend und auch oft erheiternd durch diese Welten ohne Netz und doppeltem Boden zu gehen.“
(„Die spirituelle Dimension“, Barbara Meisner in Kunstforum International Band 164/2003)
Meisner befasst sich mit Themen wie Heimat, dem Ruhrgebiet, Planeten, Berge, Wasserkristallen, dem Nixenmythos und Spiritualität. Die Werke wurden als eine Befragung unseres gängigen Weltverständnisses gekennzeichnet.
(Wikipedia)