… grüßt die Bergmannstochter > Tief Untertage schürfe ich das Sonnenlicht, das vor Jahrmillionen in die Erde stürzte. Ich bin auf der Suche nach den verborgenen seelischen Formkräften, die in unvorstellbar langer Entwicklung, unendlich differenziert die Menschwerdung möglich machten. Bewußtseinsgeschichte. Ich durchdringe die Farne, die ich heute als glänzende Kohlestücke in Händen halte. Ihre schwarzen Schichtungen wie Miniaturberge, verdichtete Zeit.
Untertage haben komplizierte biochemische Prozesse Umwandlungen möglich gemacht. Torf > Braunkohle > Steinkohle > Graphit > Diamant. Übertage, im menschlichen Gehirn machen komplizierte biochemische Prozesse Seelenumwandlungen möglich. Unbewußtes > Psyche > Botenstoffe > Aktionspotentiale durch unterschiedliche energetische Zustände = Handlungs-Möglichkeiten! Kommunikation durch Informationsübertragung. Neuronale Netze. Weltweite Netze. Internetze. Streckennetz
Untertage. Anfahren mit dem Förderkorb ins Innere zum Selbst. Zum Schwarzen Gold. Glück auf!
„Ein Leitmotiv in Meisners Werk, die Kohle, behandelt sie immer mehr als passende Metapher der Metamorphose. Diese grundsätzliche Transformation beschreibt prinzipiell den allgemeinen geistig-künstlerischen Prozess, der sich seit Anfang der 2010er Jahren in ihrem Werk angebahnt hatte und nun – 2024 – zur reifen Entwicklung gekommen ist.“
Dr. phil. Emmanuel Mir, selbstständiger Kunstwissenschaftler, Autor und Kurator